Durch Bürgerbeteiligung gemeinsam wirksam sein
Erstmals werden im Landkreis Ravensburg Projektschmieden angeboten. Diese besondere Form der Bürgerbeteiligung lädt alle dazu ein, an gemeinwohlorientierten Projekten mitzudenken und nach einem erprobten Ablauf, Ideen an Thementischen weiterzuentwickeln. Ziel ist, Projekte in der Region und darüber hinaus zu stärken, ein Netzwerk zu schaffen, das Initiativen und Vorhaben für die Gesellschaft unterstützt.
Themen, die heute geschmiedet werden:
- Volkshochschule der Zukunft in Wangen
- Biorindfleisch aus der Biomusterregion Ravensburg
- Austausch- und Begegnungstreff für Wangen
- Omas und Opas for Future Regionalgruppe Ravensburg
Projekt 1: Die VHS der Zukunft
Die vhs lebt von den Ideen, der Kompetenz und dem Einsatz Ihrer Dozentinnen und Dozenten. Wie können qualifizierte Dozenten trotz der aktuellen Entwicklungen („Post-Corona“, Fachkräftemangel, Demographie, Verdichtung von Arbeitsleben, Familie und Freizeit, Medienkonsum, Inflationsdilemma, Kürzungen von städtischen Mitteln, … ) ausgebildet, gefunden und gehalten werden?
Projekt 2: Bio-Rundfleisch aus der Region
Die Bio-Musterregion Ravensburg arbeitet aktuell mit einer Gruppe von Landwirten und zwei Metzgereibetrieben, sowie der Bio-Musterregion Bodensee am Thema Bio-Rindfleischvermarktung. „Um die 8 Milliarden Menschen auf der Erde zu ernähren, reichen die weltweiten Ackerflächen nicht aus. Denn nur 30% der weltweiten Agrarflächen sind Ackerland, der Rest ist Grünland. Vegane Lebensmittel können nur auf Ackerland produziert werden. Rinder sind in der Lage aus Gras Lebensmittel in Form von Milch und Fleisch zu produzieren. In Zukunft dürfe es nicht Hafermilch oder Kuhmilch, sondern es muss Hafermilch und Kuhmilch heißen“, so die Meinung von Prof. Dr. Wilhelm Windisch von der TU München. Rindfleischproduktion steht immer mehr als Klimasünder am Pranger. Trotzdem ist in der Gastronomie bei uns Rindfleisch aus Südamerika mit zweifelhaftem CO2 Fußabdruck etabliert. Milchviehhalter aus der Bodenseeregion wollen nun mit einer grasbetonten Fütterung eine Alternative zu Südamerikanischem Rindfleisch schaffen und mir aktiver Grünlandbewirtschaftung durch Rinder unsere Kulturlandschaft erhalten und gleichzeitig Humus aufbauen und CO2 binden.
Projekt 3: Austausch- und Begegnungstreff für Wangen
Schon seit vielen Jahren fehlt in Wangen ein Ort, an dem Austausch und Begegnungsmöglichkeiten zentral und niederschwellig ohne Konsumzwang ermöglicht werden. Hier möchte die Gruppe aus Wangener Haupt- und Ehrenamtlichen ansetzen und offene Willkommenskultur sichtbar machen- die generationenübergreifend, unabhängig von Nationalität, Konfession oder Familiensituation Kontakt- und Begegnungsmöglichkeiten schafft.Es soll ein Ort entstehen, der von Heterogenität lebt. Ein Raum, der zum Verweilen einlädt, an dem Kleinigkeiten zu Essen und Trinken genossen werden können und auch Räumlichkeiten für Aktivitäten genutzt werden können- ein Austausch- und Begegnungscafé.
Kontakt: Anita Mutvar und Doris Zodel, Stadt Wangen
Projekt 4: Omas und Opas for Future
Jacqueline und Manfred Reuter möchten die bundesweite Initiative Omas und Opas for Future nach Oberschaben bringen. Sie möchten es schaffen, dass ihre Generation, „das, was verhunzt wurde und wo die Erde missbraucht wurde, wieder so weit es geht in Ordnung bringt“. 2019 wurde die inzwischen bundesweit aktive Bewegung in Leipzig gegründet. 70 Regionalgruppen gibt es mittlerweile. Noch eher wenige in Süddeutschland. Bei der Projektschmiede möchte das Ehepaar Reuter darüber sprechen, wie sich die Regionalgruppe organisieren kann und vor allem. wie Mitstreiter:innen gefunden werden können. Direkt im Anschluss an die Projektschmiede lädt die Initiative am 27. April zu einer Infoveranstaltung ins Ravensburger Kornhaus. Sie hoffen, durch ihr Engagement an einer lebenswerten Zukunft mitzuwirken und „nicht nur die Jungen machen zu lassen“.
Kontakt: Jacqueline und Manfred Reuter